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Kardinal Pizzaballa und die Hoffnung auf den Frieden

LV – n. 5 – September-Oktober 2025

von br. Francesco Dileo, OFM Cap.


„In der Heilsgeschichte geschieht jedes Mal etwas Neues, wenn der Herr in das Haus und das Leben eines Menschen eintritt. Es kann vorkommen, dass ein gewöhnlicher Mann oder eine gewöhnliche Frau zu Anführern werden (wie beispielsweise Moses), dass eine unfruchtbare Frau schwanger wird (wie Sara), dass ein Toter aufersteht (wie Lazarus), dass die Geschichte, kurz gesagt, eine ganz andere Wendung nimmt… Meistens geschieht dies am Rand der Verzweiflung: ein Volk, seit langem versklavt, ist erschöpft, ein unfruchtbares Paar ist ohne Hoffnung, Feinde demütigen uns und lassen keinen Ausweg. Es geschieht, damit klar wird, dass es Gott ist, der die Erlösung bewirkt. Und auch, damit klar wird, dass Gott unentgeltlich eingreift, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Er wählt ein Volk, eine Familie, eine Person gerade wegen ihrer Armut, weil sie die Erlösung brauchen, weil er sie liebt.“ Mit diesen Worten kommentierte der Lateinische Patriarch von Jerusalem Kardinal Pierbattista Pizzaballa die Bibellesungen vom Sonntag, dem 20. Juli, dem 16. Sonntag im Jahreskreis. Drei Wochen später, am 10. August, fast in Fortsetzung seiner vorherigen Rede, erklärte der Kardinal als kompetenter Bibeltheologe: „So handelt Gott. Er liebt und wählt den Menschen nicht wegen besonderer Verdienste oder Fähigkeiten, sondern weil es ihm so gefällt. Denn Gott liebt unentgeltlich. Der Vater hat uns sein Reich geschenkt, er hat es unserer Kleinheit geschenkt“, um dann zu präzisieren, dass „das Reich durch das Erleben einer Leere, eines Mangels, ja, geradezu einer Wunde zu uns kommt. Denn die Leere, der Mangel, die Wunde machen in unserem Herzen Platz für Erwartung und Sehnsucht, die kostbarsten Schätze im Leben. Sie öffnen uns für etwas, das über uns selbst hinausgeht, sie öffnen uns für die Begegnung, für das Gebet, für die Freundschaft.“ Sie öffnen uns – würde ich folgerichtig hinzufügen – für die Hoffnung.

Weitere Worte der Hoffnung hatte Kardinal Pizzaballa, unser Mitbruder im Ersten Orden des Heiligen Franziskus am vergangenen 23. September den Verehrern von Pater Pio, allen Gläubigen und der gesamten Menschheit bringen wollen, besonders den Völkern des leidgeprüften Heiligen Landes, das von einem scheinbar unauslöschbaren Kriegsfeuer heimgesucht wird, von Tod, Trauer, Hunger und Verzweiflung, und sich nach Frieden sehnt. Wegen des Krieges musste der lateinische Patriarch von Jerusalem die Einladung nach San Giovanni Rotondo ablehnen. Er hätte der Hauptzelebrant sein sollen bei der Eucharistiefeier am Tag, an dem die Kirche dem Herrn dankt für das Geschenk des hl. Pio von Pietrelcina, der zu Recht als Zeuge des Friedens und der Hoffnung gefeiert wird.

Aber auch die vorherigen, oben zitierten Gedanken dessen, der die Nachfolge der Apostel genau an den Orten lebt, an denen Christus seine Kirche gründete, erinnern uns an eine Ermahnung des heiligen Kapuziners, die er vor langer Zeit, am 20. Juni 1915 schrieb, die jedoch nichts von ihrer Frische verloren hat und daher auch heute noch aktuell ist: „Vertrauen wir immer auf Gott, und der lebendige Glaube und der Trost der christlichen Hoffnung mögen uns dabei helfen. Lasst uns immer beten, dann wird der Friede bald den Völkern zulächeln. Wenden wir unsere Gedanken dem Himmel zu, unserem wahren Vaterland, von dem das irdische nur ein blasses Abbild ist, und bemühen wir uns, mit Gottes Hilfe, bei allen Ereignissen, freudigen oder traurigen, jene Ruhe und jene Gelassenheit zu bewahren, die sich für wahre Jünger des blonden Nazareners ziemt“ (Briefe I, S. 263 f).

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