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Fastenzeit

XLVIII – n. 2 – Marz – April 2018

von br. Francesco Scaramuzzi, OFM Cap.


Am 14. Februar hat mit Aschermittwoch die Fastenzeit begonnen. Es ist die Zeit eines neuen Beginns, eines Weges, der zum sicheren Ziel führt: zum Osterfest, zur Auferstehung, dem Sieg Christi über den Tod.

Das Wort Gottes an den fünf Fastensonntagen, die im Zeichen der kraftvollen Texte aus dem Markus- und dem Johannesevangelium stehen, lädt jeden von uns eindringlich zur Umkehr ein: jeder ist gerufen, von ganzem Herzen zu Gott zurückzukehren (Joel 2,12). Besonders der erste Sonntag mahnt uns mit der Erzählung von der Versuchung Jesu durch Satan, unsere Herzen dem Wort Gottes zu öffnen, damit eine echte Bekehrung stattfinden kann und wir in der Freude des Geistes zum Osterfest gelangen. „Versuchung“, „Bekehrung“ und „Freude“ sind die drei Etappen der „Umkehr“ zu Gott.

Jeder von uns ist fortwährend der Versuchung ausgesetzt, sich selbst in den Mittelpunkt des eigenen Lebens zu stellen, sich „gegen Gott“ zu entscheiden oder zu leben „als würde Gott nicht existieren“ (Hugo Grotius) und die menschliche Logik zu wählen, die scheinbar einzig plausible und erfolgreiche. Die Existenz des Bösen selbst, der im Evangelium vom Versucher, dem Teufel verkörpert wird, weist auf die Trennung, die Abkehr von Gott hin, die von der Wahl des Schlechten in unserem Leben hervorgerufen wird (der Begriff Teufel, vom Griechischen dia-bàllein, bedeutet wörtlich genau das: „auseinander“-„werfen“, Zerwürfnis stiften, verleumden).

Dort wo die Wahl des Schlechten uns von Gott entfernt, uns entstellt und entmenschlicht, greift die Liebe Gottes ein, die in Jesus Christus sichtbar geworden ist. Sie sagt uns, dass der einzige Weg zum Glück nicht darin besteht, an sich selbst zu denken oder bedingungslos die menschliche Logik anzuwenden, die ausschließlich das eigene Interesse in den Mittelpunkt stellt, auch auf Kosten anderer, sondern sich selbst hinzuschenken. Die sichtbare Liebe Gottes wird deshalb zum Aufruf, eine Kehrtwende zu machen, unsere Art zu denken und zu leben zu ändern, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen: aus der Sicht Gottes.

Die Begegnung mit Gott, die jedem, ohne Ausnahme, angeboten wird, führt diese Veränderung herbei und ruft eine himmlische Freude hervor, die durch das Sich-Gott-und-den Anderen-Schenken ausgelöst wird: „Geben ist seliger als nehmen!“ (Apg 20,35).

Jeder weiß, wie sehr der heilige Pio die Fastenzeit beachtete; seine Gedanken waren immer bei Gott, in Buße und Gebet. Auch wir sollen auf diesem Weg der Vorbereitung auf das Osterfest den Blick von uns selbst abwenden und die Fastenzeit als „eine Zeit der gütigen ‚Beschneidung‘ der Falschheit, der Weltlichkeit, der Gleichgültigkeit“ erleben. Wenn wir uns der Vergebung Gottes nähern, müssen wir dabei drei Dinge, die uns behindern, vermeiden: die Tür des Herzens zu verschließen; die Scham, sie zu öffnen; und die Entfernung von dieser Tür (Papstpredigt zur Aschermittwochsfeier, 10. Februar 2016). Die typischen Fastenbräuche: fasten, beten, Almosen geben, weisen letztendlich gerade auf den Weg hin, der zu Gott und zum Nächsten führt: nicht nur sich selbst sättigen, den Gedanken immer auf Gott richten; anderen ein wenig von dem, was wir sind und haben, abgeben. Nur dann sterben wir uns selbst und bringen Früchte hervor (vgl. Joh 12.20-33, V. Fastensonntag), wenn wir das in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen, was die Osterfreude hervorruft: sich selbst aus Liebe hinzuschenken.

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