Am 19. September 1903 hatte der Diözesanbischof Msgr. Felice Gianfelice wegen Mangels an Priestern den Generalminister schriftlich um die Rückkehr der Kapuziner nach Campobasso gebeten. Am 15. Dezember 1904 schrieben gleichzeitig der Erzpriester Don Carlo Pistilli und Msgr. Gianfelice an den Provinzial P. Pio aus Benevent und schlugen ihm vor, die kleine Kirche außerhalb des Zentrums, auf einem Hügel über der Stadt gelegen, einst Grabkapelle der Monforte und dann Pfarrkirche mit Namen „S. Maria Maggiore“ und Heiligtum der „Madonna del Monte“, die am 15. Juni desselben Jahres durch päpstliches Dekret feierlich gekrönt worden war, zu übernehmen und die Gottesdienste zu halten. Der Bischof stellte auch sieben Bedingungen, unter welchen er das Heiligtum dem Orden anvertraute.
Am 3. Februar 1905 akzeptierte der Provinzial sowohl die Sorge für die Kirche als auch die sieben Bedingungen, mit kleinen Abänderungen, welchen der Bischof zustimmte. Der Einspruch eines örtlichen Kanonikus bei der Kongregation der Bischöfe und Regularen blockierte die erhoffte Rückkehr der Kapuziner nach Campobasso. Mit einem langen Bericht an den Präfekten genannter Kongregation verteidigte und motivierte der Bischof seinen Entschluss, und der Einspruch wurde abgelehnt. Am 25. Mai desselben Jahres nahmen drei Kapuziner, darunter der Provinzial P. Benedetto aus Benevent selbst, das Heiligtum in Besitz.
Sie ließen die kleine Kirche restaurieren und verschönern. Die Ausschmückung wurde Herrn Abele Valerio anvertraut. Am 30. Mai 1911 war die Einweihung, und tags drauf fand die feierliche Prozession zum Abschluss des Marienmonats Mai statt, die sich jährlich wiederholt. Ein päpstliches Reskript vom 18. Mai 1921 bestätigte und billigte die immerwährende Abtretung des Heiligtums von 1905 an die Kapuziner, mit einer Klausel, die verhinderte, dass weder der Bischof den Besitz zurückfordern konnte noch die Kapuziner ihn ohne Zustimmung des Heiligen Stuhls aufgeben durften. Ein weiteres Reskript der Kongregation für die Ordensleute vom 26. Juli 1921 gewährte der Ordensprovinz die Befugnis, für immer die Aufgabe zu erfüllen, in besagter Kirche zu zelebrieren.
Als man im Oktober 1931 das große Kloster „Sacro Cuore“ eröffnete, wurde die kleine Brüdergemeinschaft des Heiligtums ein Heim, dem Oberen genannten Klosters untergeordnet. So blieb es bis 1954, als es unabhängig wurde. Heute ist das Heiligtum dem Kloster „Sacro Cuore“ in der Stadt angegliedert.